Berlin inside: Eine U-Bahn entsteht

Eingang U5 Projekt

Mitten in Berlin befindet sich seit einiger Zeit eine der größten Baustellen der Stadt: mit der neuen U5 werden künftig 2,2 Kilometer U-Bahn-Strecke das Netz der BVG erweitern und die Lücke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor schließen.

Direkt am Roten Rathaus können wir die Fortschritte der Bauarbeiten mit eigenen Augen erkunden. Denn von hier aus starten derzeit kostenlose Führungen in den neuen U-Bahnhof.

Ein Blick hinter die Kulissen, der sich lohnt: Denn während hier später 150.000 Fahrgäste täglich fahren und umsteigen sollen, hat man den Bahnhof jetzt noch mit einer kleinen Gruppe für sich.

Berliner Ausflugstipp: Projekt U5

Im kommenden Jahr schon soll die Strecke in Betrieb genommen werden, also wartet nicht zu lange, wenn Euch diese Baustelle neugierig macht. Auf der Projektseite U5 werden zum Monatsbeginn immer die Termine für die kommenden Führungen freigeschaltet.

Modelle und Technik

Die Führung beginnt mit einem Gang durch die Ausstellung, in der übrigens alle drei neuen Bahnhöfe vorgestellt werden: Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden. Mir gefällt die Planung für den Bahnhof Museumsinsel, da dieser mit unglaublich vielen Lichtern an der Decke wohl dem Planetarium Konkurrenz machen möchte.

Die Faszination für Bagger und Betonmischer ist hier im Hause schon länger verklungen, doch große Bauwerke sind dank Lego und Minecraft nie ganz aus der Mode gekommen. Der technische Aspekt ist für ältere Kinder spannend, z.B. wie hat sich der Bohrer Bärlinde durch den Grund geschaufelt oder wo parkt eigentlich eine U-Bahn nachts.

Ein kleines Stück des Bohrers Bärlinde ist in Berlin geblieben, tonnenschwer.

7 Meter unter der Erde

Im zweiten Teil der Führung dürfen wir nun alle Bauhelme aufsetzen, Warnwesten anziehen und die Stufen zum Bahngleis herabstiefeln. Alles wird vollständig barrierefrei, doch die Baustelle ist es noch nicht. Bei meinem Besuch wird gerade das Blindenleitsystem eingebaut.

Ein Licht am Ende des Tunnels.

Das Deckengewölbe des mittelalterlichen Berliner Rathauses inspirierte das Architektenbüro zu Pilzkopfstützen. Ein Betondeckel schützt die Oberwelt vor Lärm und Staub.

und hinab zum Abstellgleis

Projekt U5 alter Tunnel zum Lückenschluss
Ein alter Tunnel wird für den Lückenschluss der U5 zu neuem Leben erweckt.

Richtig spannend wird es, wenn die Führung noch weiter nach unten geht. Denn mit einem normalen Fahrticket wird hier später erst einmal keine*r hinkommen. Unter dem Bahnhof gibt es noch weitere Gleise, die z.T. Schlaf- oder Kehrplätze für U-Bahnen sind, die aber auch Potential bieten für noch weitere Strecken quer durch Berlin. Denn eines Tages den Bahnhof wieder für Erweiterungen des Streckennetzes einzureißen, wäre wohl wahrlich nicht das Klügste.

Fazit Projekt U5

Als ich nach Berlin zog, fuhr die Ringbahn noch nicht im Ring, es gab weder den Hauptbahnhof noch das Südkreuz. Die Teilung Berlins hatte auch im öffentlichen Nahverkehr Spuren hinterlassen. Es ist spannend, wie sich das Netz entwickelt. Gerade für eine nötige Verkehrswende! Der Besuch auf der Baustelle ist kurzweilig, gibt einen interessanten Einblick in Technik und Architektur – und ist gratis, was für Attraktionen in Mitte nicht mehr üblich ist.

Nach diesem Ausflug könnt Ihr auf den nahen Fernsehturm rauf und die Stadt von oben ansehen. Oder ihr verbringt einen Tag in Berlin Mitte mit weiteren Sightseeing-Punkten.

Und was sind derzeit Eure Geheimtipps für Berlin? Ich freue mich, wenn Ihr sie mit mir teilt.

Eure Svenja

Projekt U5 Besichtigung in Berlin
Vielen Dank fürs Teilen <3

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