Cappuccino mit der Hauptstadttochter

Vereinbarkeit am Morgen

Jeden zweiten Mittwoch sammelt die Küstenmami vom Blog Küstenkids unterwegs Beiträge über bunte Familienmomente. Heute bin ich mit #Familienmoment Nr. 4 mal wieder mit von der Partie und nehme Euch mit in einen Morgen, der zum Glück bei uns in dieser Form nicht alltäglich ist. Denn der Tag ließ mich zunächst mal wieder daran zweifeln, wie vereinbar Job & Elternschaft wirklich sind.

Vereinbarkeit ist morgens am schwierigsten

Wir sind hier alle keine Frühaufsteher und wenn ich sage alle, dann meine ich auch alle. Nicht nur die Eltern, auch beide Kinder schlafen gerne aus. Nur montags springt der Hauptstadtsohn zeitig aus dem Bett, denn dann ist Taschengeldtag. An den anderen Wochentagen ernten wir für unsere Weckversuche eher Gegrummel oder poetisches Gegrummel: „Lass mich los, Du alter Kloß!“

Aber es hilft ja nichts, um 8 Uhr beginnt die Schule und so legen der Haupstadtmann und ich uns normalerweise ordentlich ins Zeug, dass beide Kinder pünktlich gefrühstückt haben, die Haare gekämmt sind und die Schlafanzüge gegen „das zieh ich nicht an, nein, das auch nicht, das mag ich nicht, okay das“ getauscht sind. Nebenbei richte ich die Brotdosen und versuche selber, wach und ansehnlich zu werden. Einer bringt den Hauptstadtsohn zur Schule, einer die Hauptstadttochter in die Kita und weiter geht’s mit dem Tag.

Aber morgens alleine ist nichts mehr vereinbar

Nun war der Hauptstadtmann ein paar Tage auf Dienstreise und das führte zu einer recht verquickten Situation. Kennt Ihr das Rätsel, in dem ein Mann mit Wolf, Ziege und Kohlkopf einen Fluss überqueren möchte und einen Plan entwickeln muss, mit möglichst wenig Überfahrten ans Ziel zu gelangen? So ähnlich kam ich mir nun auch vor. Bringt folgende Details zusammen: Sohn muss um 8 Uhr in der Schule sein und gefrühstückt haben, Tochter darf nur vor 8 (hungrig) oder nach halb neun (satt) in die Kita gebracht werden. Dem Sohn war es gerade wichtig, dass wir ihn bringen, die Tochter mag noch nicht allein zu Hause warten. Schule und Kita sind je fußläufig in 10-15 Kindergehminuten zu erreichen, liegen aber in gegensätzliche Richtungen.

Und dann wird es plötzlich schön

Ich habe mich für folgende Lösung entschieden: Wir frühstücken alle zu Hause und gehen um viertel vor acht zu dritt zur Schule. Nun ist es 8 Uhr, ich stehe mit der müden Tochter im grauen Nieselregen und zur Kita laufen wir noch mal 10 Minuten, dürfen aber erst in 30 Minuten dort sein. Meine Nerven haben schon genug für den Tag und es ist noch vor der Arbeit. Zum Glück hat die Markthalle neben der Kita schon offen und wir beschließen, einen Cappuccino zu trinken.

Und dann wurde der Morgen auf einen Schlag richtig schön. Die Hauptstadttochter und ich sitzen nebeneinander auf zwei Barhockern, ein anderer Gast bietet uns selbstgebackene Muffins an, der Milchschaum meiner Tochter ist herrlich dekoriert und wir genießen das bunte Treiben rund um den italienischen Kaffeestand. Der Zeitstress vom Morgen fällt von mir ab, unerwartet genießen wir Mutter-Tochter-Qualitytime. Bis wir dann zur Kita und zur Arbeit gehen. Dieser Moment wird unser Ritual für drei Tage, bis der Hauptstadtmann wieder zu Hause ist.

Für mich nur eine Ausnahme

Ich bin dankbar, dass die fehlende Vereinbarkeit am Morgen für mich eine Ausnahme ist. Wer alleinerziehend ist, für den sind unpassende Zeiten und Wege kein besonderer Familienmoment, sondern ein alltäglicher Kampf. Darum empfehle ich Euch an dieser Stelle meine drei liebsten Blogs alleinerziehender Mütter: Mama arbeitet, Mutterseelesonnig und Allerlei Themen. Gutes Lesen!

Vielen Dank fürs Teilen <3

6 Gedanken zu „Cappuccino mit der Hauptstadttochter“

  1. Ein toller Moment der Ruhe und des Beisammenseins <3 Ja, manchmal kommt es besser, als man glaubt! Ich drücke Euch die Daumen für noch ganz viele solcher schönen Familienmomente!

    Ganz liebe Grüße vom Meer
    Küstenmami

  2. Kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte mit meinem Grossen auch so einen Ähnlichen Moment im Cafe – so quasi aus der Not- und das war richtig schön. Man muss wie immer das beste daraus machen.

    1. Das beste daraus machen, dazu ein bisschen Glück haben und Muffins geschenkt bekommen. Lieben Dank für Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert