Kinder? Bitte hinten anstellen!

Kinder haben keine Lobby.

Nach dem Umzug vor 1,5 Jahren brechen meinen Kindern gerade das zweite Mal ihre Freundinnen und Freunde aus dem Alltag weg. Denn durch Corona bleiben wir seit Wochen zu Hause. Die Wohnung ist zugleich Schule, wir bereiten alle Mahlzeiten zu Hause zu, wir basteln zu Hause oder spielen vor dem Haus mit 2 Meter Abstand zur nächsten Familie. Wir videotelefonieren mit den Großeltern von zu Hause, wir berücksichtigen Schilder am Supermarkt, die darauf hinweisen, dass Einkaufen kein Familienausflug ist. Viele Eltern gehen derzeit über die eigenen Grenzen, 24/7, um die Kinder aufzufangen und den Virus einzudämmen.

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R.E.S.P.E.C.T! #bloggersforfuture

„Auch Ihr werdet Euren Idealismus noch verlieren“, diesen einen Satz meines Geschichtslehrers habe ich in all den Jahren seit meiner Schulzeit nie vergessen. Er war derjenige, der schon Hefte aus Recyclingpapier ablehnte, weil er so schwungvoll seinen Haken unter Aufgaben setzte, dass er meinte, er würde diese Hefte immer zerreißen. Erwachsene und Engagement von Schüler*innen, damals schon, in a nutshell. „R.E.S.P.E.C.T! #bloggersforfuture“ weiterlesen

weil es zu viel Liebe nicht geben kann

Im Frühjahr hatten meine Tochter und ich zeitgleich die Grippe. Wir lagen fast die ganze Zeit gemeinsam im Bett, wir kuschelten, schliefen und wenn es meiner Tochter besser ging, hörten wir Hörspiele. So gesehen verbrachten wir diese Woche nahezu wie in einem Kokon. Ich wollte loslassen, was von der Welt da draußen an To do’s oder Anforderungen wartete. Es sollte mir nicht so recht gelingen. „weil es zu viel Liebe nicht geben kann“ weiterlesen

Mein Berlin.

Berlin und ich, wir hatten einen etwas holperigen Start. Es zog mich beruflich in die Stadt und ich fühlte mich ein wenig wie strafversetzt. Ich wollte hier nicht hin. Aber die Umzugkartons waren noch nicht alle ausgepackt, da hatte Berlin mein Herz schon gewonnen. Es war Liebe auf den zweiten Blick, aber ein dritter Blick war nicht nötig. „Mein Berlin.“ weiterlesen

Ich habe Angst vor Krieg, Mama – wenn das Kinderleben politisch wird

Jetzt beginnt der Ernst des Lebens, so hören Schulanfänger oft zur Einschulung. Ein Satz, den wir tunlichst vermieden haben, denn so sollte es für unseren Sohn nicht sein. Lernen so lange wie möglich als etwas Spielerisches, etwas Tolles zu bewahren, das ist unser Ziel.

Und nun holt mich der Satz doch ein. Abends, beim Lichtausmachen und beim Zudecken ist er plötzlich mit im Raum, der Ernst des Lebens. Er hat nichts mit der Schule zu tun. Nicht damit, dass zu wenig Zeit zum Spielen bleibt. Der Ernst des Lebens zeigt sich darin, dass der Sechsjährige anfängt zu begreifen, dass es Mechanismen und Geschehnisse auf der Welt gibt, die außerhalb des geschützten Kinderlebens stehen. Und dass manche davon bedrohlich sind. „Ich habe Angst vor Krieg, Mama – wenn das Kinderleben politisch wird“ weiterlesen