Erdbeeren pflücken, Erdbeeren zubereiten und Erdbeeren essen: mit dem heutigen Beitrag locke ich den Sommer zurück in die Stadt! Denn Juni und Juli bleiben einfach die besten Erdbeermonate, vergesst die im Winter feilgebotenen Erdbeeren in Plastikschälchen. Auch die Hauptstadtkinder sind gerade im Erdbeerfieber. Grund genug also, sich mal näher mit dem leckeren Obst zu befassen.
Auf zum Erdbeerfeld: Erdbeeren pflücken
Auf dem Balkon habe ich vor Jahren mal Erdbeeren gepflanzt und drei Stück geerntet. Da wir mittlerweile in der Familie vier Personen sind, schreit das nicht gerade nach Wiederholung. Nun sind aber auch Gartenerdbeeren oder sogar Walderdbeeren für Stadtkinder außerhalb der normalen Reichweite. Dennoch brauchen wir Berliner auf die eigene Ernte nicht zu verzichten, knapp hinter der Stadtgrenze warten bewirtschaftete Erdbeerfelder auf zahlende Erntehelfer. Und der Ausflug lohnt sich!
Natur ist doch immer dann am Schönsten, wenn sie uns ihre Früchte auf dem Silbertablett präsentiert. Auch wenn man ein Erdbeerfeld wohl nur im Vergleich zur Berliner Innenstadt Natur nennen kann, immerhin erfahren die Kinder hier, dass Erdbeeren nicht im Supermarkt wachsen, sondern an krautigen Pflanzen. Am späten Sonntagnachmittag waren noch mehr als ausreichend Früchte vorhanden. Damit hatte sich mein Vorurteil erledigt, dass Erdbeerpflücken nur etwas für Frühaufsteher sei. Um unseren Korb richtig voll zu füllen, haben wir eine gute halbe Stunde auf dem Feld verbracht, natürlich etliche Erdbeeren genascht, viel Spaß gehabt und das Abendessen so gut wie gespart.
Wen die Details interessieren: Der Beerengarten Falkensee hat derzeit von Mittwoch bis Sonntag von 8-19 Uhr geöffnet, Erwachsene zahlen 2 Euro, das Geld kann mit gepflückten Erdbeeren verrechnet werden. Andere Erdbeerbauern haben aber auch schöne Felder!
Fragt sich nur: was machen wir jetzt mit all den Erdbeeren?
1. Erdbeerkuchen anschneiden
Geht immer! Wer keine Zeit zum Backen, aber Lust auf Kuchen hat, der ist mit einem klassischen Erdbeerkuchen gut bedient. Einen Teil der gepflückten Erdbeeren haben wir also zum Nachmittagskaffee auf einen gekauften und (auf Wunsch des Hauptstadtsohnes) mit Erdbeerfrischkäse bestrichenen Tortenboden gelegt. Ja, genau so, als working Mum muss man eben Kompromisse eingehen, warum auch nicht. Ein wunderbares Rezept für veganen, selbstgemachten Tortenguss gibt es dafür auf dem Blog von smarticular. Ausprobieren!
2. Erdbeermarmelade kochen
Jetzt erzähle ich Euch eine Überraschung. Also eine, die vor allem mich immer wieder überrascht. Die Hauptstadtkinder sind nicht sonderlich begeistert von Schokocremes zum Frühstück. Marmelade gehört hingegen zu ihren beliebtesten Brotaufstrichen und auch hier ist Erdbeer pur der Favorit. Daher kochen wir die Erdbeeren auch ohne all die weiteren Zutaten wie Minze oder Holunder ein, die andere Gourmets sicher mit gutem Recht ausprobieren.
So geht’s: ca. 500 g Erdbeeren putzen, mit Gelierzucker nach auf der Packung angegebenem Verhältnis vermengen, mit 1 EL Zitronensaft in einem Topf ziehen lassen, unter Rühren aufkochen und in gut verschließbare Gläser füllen. Fertig.
DIY-Tipp: Kleine Gläser mit selbstgemachter Marmelade eignen sich gut als kleine Gastgeschenke oder als Tischkärtchen für die Sitzordnung einer größeren Feier.
3. Erdbeershake mixen
Ich weiß, der trendige Smoothie ist grün. Nun ist es aber so, dass meine Kinder zu den seltenen Gewächsen gehören, die weder Grünkohl noch Spinat mit der Nahrung aufnehmen. Auf-gar-keinen-Fall. Und wie reagiert man hier als erfindungsreiche Mutter? Man greift auf traditionelle Rezepte zurück und lässt die Kinder an den Mixer (ach, wenn doch alle Haushaltsgeräte so beliebt wären!). Es reichen Milch und Erdbeeren, aber lecker ist das Getränk auch mit Vanille, Banane oder Buttermilch.
4. einfach genießen
So, aber keine Sorge, weiter gehe ich nicht unter die Foodblogger, sondern überlasse das Thema Euch, die Ihr Euch damit auskennt. Das beste Rezept ist für mich ohnehin dieses: mitten auf dem Erdbeerfeld sitzen, überall rote Früchte zwischen den grünen Blättern und den weißen Blüten entdecken, die lachenden Kinder beobachten und dann einfach so eine Erdbeere essen. Und noch eine. Und noch eine. Und noch eine.
Was macht Euren Erdbeersommer besonders? Auch selber pflücken oder geheime Rezepte aus der Familientradition?
Eure Svenja